Luftfahrt soll an Emissionshandel teilnehmen
Aus Klimaschutzgründen plant EU-Umweltkommisar, Stavros Dimas, desn Luftverkehr in den internationalen Emissionshandel einzubeziehen.
Berlin - Auf Zustimmung stoßen in Deutschland Pläne des EU-Umweltkommissars Stavros Dimas, den Luftverkehr in den internationalen Emissionshandel einzubeziehen. Hintergrund ist der wachsende Anteil des Luftverkehrs an der Klimabelastung durch Treibhausgase. Dimas will den Vorschlag in der EU-Kommission einbringen, weil bislang alle Pläne zur Besteuerung von Flugbenzin weltweit, aber auch in der EU gescheitert sind.
Das Bundesumweltministerium bezeichnete die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel als „wünschenswert“, weil dessen Emissionen bisher überhaupt nicht erfasst werden. Auch die Umweltschützer des BUND halten dies für eine Möglichkeit, den Klimaschutz voranzutreiben. Sie sehen die Chance, dass auch die Vereinigten Staaten eingebunden werden können, die sich bislang einer Kerosinsteuer strikt verweigern.
Die Umweltexpertin der FDP, Birgit Homburger, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Es ist aus Klimaschutzgründen nicht nachvollziehbar, dass der Luftverkehr als einziger Verkehrsträger von einer Besteuerung ausgenommen ist. Deshalb fordert die FDP, den Flugverkehr europaweit in den Emissionshandel einzubeziehen mit dem Ziel, dies auch weltweit zu erreichen.“ Sie bezeichnete dies nach dem Scheitern einer Kerosinsteuer auf europäischer Ebene als den einzig vernünftigen Weg, die Wettbewerbsverzerrungen zwischen den unterschiedlichen Verkehrsträgern doch noch zu beseitigen.
Der Emissionshandel, der vor wenigen Monaten aufgenommen wurde, begrenzt die Emissionsrechte insgesamt aus Klimaschutzgründen. Die Zuteilung der Verschmutzungsrechte erfolgt zunächst kostenlos. Stößt ein Unternehmen mehr Kohlendioxid als genehmigt aus, muss es zusätzliche Zertifikate erwerben. Da im Luftverkehr die technischen Einsparpotenziale nicht mehr groß und vor allem teuer sind, würde dies voraussichtlich dazu führen, dass die Fluglinien bei weiterem Wachstum zukaufen müssten. Das würde Fliegen verteuern.
http://www.ksta.de/html/artikel/1121708050539.shtml