Luftfahrt- und Technikmuseum feiert am 13. und 14. August seinen siebten Jahrestag
Merseburg Museen gibt es in Sachsen-Anhalt viele. Doch nur wenige lassen die Besucher so nah an ihre Ausstellungsstücke heran, wie es der Luftfahrt- und Technik-Museumspark in Merseburg gestattet. Auf einem ehemaligen Militärflugplatz am Rande der Kreisstadt im Süden des Landes stehen auf 60 509 Quadratmetern inzwischen 45 Fluggeräte, berichtet Museumsleiter Dieter Schönau. Das fange beim Hanggleiter an, gehe über sechs Ballone und ebenso viele Hubschrauber und reiche bis zur vierstrahligen IL 62.
Vor mehr als zwei Jahren holte Schönau die Iljuschin der früheren DDR-Linie Interfl ug, die im Juli 1988 letztmals gestartet war, mit einem spektakulären Transport über Wasser und Straße aus Großmachnow nach Merseburg. Jetzt hat sich der 69-J ährige einen neuen alten Flieger beschafft. Und wieder können die Besucher hautnah dabei seien � diesmal beim Aufbau einer 1959 in Dresden montierten zweimotorigen Maschine vom Typ IL 14.
In Polen hat Schönau die betagte Iljuschin gefunden. Ein Bekannter hatte ihn auf das Flugzeug aufmerksam gemacht, das sich noch bis 1995 in die Lüfte hob. Für Schönau war es wichtig, dass der Flugveteran aus Dresden kommt. 80 Flugzeuge des Typs VEB IL-14 P wurden zwischen 1956 und 1959 dort gebaut. Das Flugzeug mit der Nummer 065 steht nun in Merseburg.
Allerdings ist es nicht fertig. Auf vier Tiefladern kam die in mehrere Teile zerlegte silbergraue Maschine nach Sachsen-Anhalt. Im Inneren sollen Teile wie etwa Steuermotoren und Ventile in Vitrinen ausgestellt werden. Schönau möchte den Flieger gern mit der damals aktuellen Lufthansa-Lackierung versehen. Doch das Geld fehlt noch. Denn das Museum, das von einem Förderverein mit seinen 60 Mitgliedern getragen wird, muss sich aus den Einnahmen der Eintrittsgelder und von Sonderführungen selbst fi nanzieren. Spenden gebe es heute deutlich weniger, sagt Schönau.
Vor neun Jahren war er von Köln nach Merseburg gekommen. Damals suchte er für sein 1992 am Rhein aufgebautes Luftfahrtmuseum eine neue Bleibe und fand diese in Merseburg auf einem Flugplatz, auf dem sich 1940 eine Außenstelle der Junkers-Flugzeugwerke Dessau befand. Nach dem Krieg kamen die Sowjets. Unzählige mit Gras bewachsene Bunker für die modernen Düsenjets MIG 29 künden noch heute davon.
Am 13. und 14. August feiert der Museumspark, auf dem nicht nur Flugzeuge, sondern auch alte und jüngere Autos, Kolben, Ventile und andere technische Geräte stehen, seinen siebten Jahrestag.
Von Norbert Claus
Quelle:
http://www.volksstimme.de