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 Betreff des Beitrags: Flughafen Altenburg-Erfurt ?
BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 19:02 
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Die wirtschaftliche Zusammenführung der beiden Flughäfen Altenburg-Nobitz und Erfurt hat Altenburgs Landrat Sieghardt Rydzewski (parteilos) vorgeschlagen. In einem am Freitag vom Landratsamt verbreiteten Schreiben an Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) betonte er, es gebe «mehrere Möglichkeiten der Kooperation, die allesamt zu neuen Qualitäten führen können». Als Beispiele nannte er eine gemeinsame Holding, Aktiengesellschaft oder GmbH.



Altenburg-Nobitz sei insbesondere mit dem Ausbau und der Fokussierung auf den Billigflug-Sektor «ein jetzt schon bedeutender Standortfaktor und wichtiger Dienstleistungserbringer im mitteldeutschen Raum». Der Erfurter Airport sei «zweifellos wichtig für Thüringen und die Landeshauptstadt» und habe «entwicklungsfähige Potenziale» bei Charter und Luftfracht sowie im Individual- und Geschäftsreiseverkehr.

Als «schon lange überfällig» und «eine gute Option für die Zukunft beider Unternehmen» bezeichnete der Sprecher für Verkehrspolitik der Linksfraktion im Landtag, Benno Lemke, den Vorschlag des Altenburger Landrats. Es sei ein Schritt in die richtige Richtung.



Altenburg-Nobitz soll bis 2015 zum größten Billigflieger-Flugplatz in Mitteldeutschland ausgebaut werden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie besagt, dass die Zahl der Passagiere von derzeit 130 000 binnen acht Jahren auf eine halbe Million steigen könnte. Derzeit unterhält die irische Billigfluglinie Ryanair eine tägliche Verbindung nach London und fliegt dreimal wöchentlich Barcelona an. Anfragen weiterer Flugunternehmen liegen nach Angaben des Flughafens vor.



Der Erfurter Flughafen war 2005 wegen gefälschter Passagierzahlen in die Schlagzeilen geraten. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres sollen dort 11,7 Prozent weniger Passagiere befördert worden sein als im Zeitraum 2006.


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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 22:57 
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Verkehrsminister: Für Zusammenarbeit der Flughäfen Altenburg und Erfurt





Verkehrsminister Andreas Trautvetter ist für eine Zusammenarbeit der beiden Thüringer Flughäfen. Es mache keinen Sinn, wenn sich Altenburg und Erfurt gegenseitig Passagiere und Frachtbewegungen wegnehmen würden, sagte er. Ein gemeinsames Unternehmen müsse dafür aber nicht gegründet werden. Der Altenburger Landrat Sieghardt Rydzewski hatte vorgeschlagen, die Flughäfen wirtschaftlich zusammen zu legen. Altenburg solle sich dann weiter auf Billigflüge konzentrieren. Erfurt habe Potenziale im Luftfrachtbereich und beim Charter- und Geschäftsreiseverkehr.







Quelle: mdr.de


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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2007, 02:15 
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Also ich halte das für eine Scheindebatte. Der Landrat geht in die Offensive. Aus seiner Sicht eine durchaus logische Reaktion.

Wenn gleich ich glaube (also ganz subjektiv) unsinnig und naja nennen wir es nicht sonderlich realistische. Um was geht es hier. Doch ganz klar darum wieder Oberwasser im "Wettbewerb" zu ERF zu bekommen. Es ist doch auch klar, dass wenn es - finanziell - hart auf hart kommt ERF Vorrang eingeräumt wird. Schon aus politischen Gründen.

Ein Einkaufsverbund würde in den Mengengerüsten von den wir hier reden gar keinen Sinn machen: Ein Feuerwehrfahrzeug in drei Jahren für (zusammen) 450.000 Passagiere? Von 8-9 Uhr in Altenburg und 10-14 Uhr in ERF?

Ok, das ist jetzt überzeichnet und natürlich satirisch gemeint. Wir reden hier über marginale Einsparungen, die vermutlich durch entstehende Mehr-(prozess)kosten aufgezehrt würden. Deswegen sehe ich bei den Größenordnungen keinen Sinn (es sei denn ich kaufe am Stück 20 Röntgenscanner oder 15 Flugzeuschlepper).



So und was eine gemeinsame Holding ala MFAG angeht!? Mhm Verlust A und Verlust B werden zusammengeführt und ergeben Verlust AB, der dann auch wieder vom Land getragen wird. Irgendwie nicht besser als vorher. Oder glaubt der Landrat wirklich, dass er ERF bald quersubventionieren kann? Die (natürlich nicht namentlich) genannten Interessentenairlines an AOC würde ich wirklich zu gerne wissen. Ein paar der potentiellen Kandidaten (wer die Branche ein wenig beobachtet, kann sich das zusammenreimen Herr Landrat!) haben bereits öffentlich ihr fehlendes Interesse an AOC verkündet.



Meines Erachtens ist das schlichtweg eine Flucht nach vorn von Altenburg(vielleicht auch beflügelt von den jüngsten Ereignissen in LEJ). Ich würde mal vermuten, dass sich hinter den Kulissen (der Ministerien) schon weitaus mehr zusammengebraut hat (oder braut) als man es ahnt oder durch die Presse weiß. Deswegen finde ich es ja auch so spannend, dass von Minister Trautvetter postwendend eine Antwort kam - wie auf Knopfdruck und wie ich finde - sehr unverbindlich (politisch halt). Trotzdem bleibt es interessant, die Entwicklung zu beobachten.


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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2007, 13:55 
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Der Sinn hinter diesem Vorschlag ist nun wirklich nicht schwer zu erraten. Der potentielle Geldgeber und gleichzeitig Aufsichtsorgan (auch über den Konkurrenten) wird direkt mit ins Boot geholt und damit verpflichtet. Wenn es funktioniert, ist es ein genialer Schachzug. Gleichwohl glaube ich nicht daran, zumindest nicht in der vorgeschlagenen Form. Daneben kann man sich durchaus noch andere Varianten der Zusammenarbeit vorstellen. Den Eindruck von @admin, daß da vorab hinter den Kulissen schon Gespräche gelaufen sind, muß ich allerdings teilen. In jedem Fall scheint man in Erfurt die Sache ernsthaft zu prüfen.



strulem


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BeitragVerfasst: Samstag 24. November 2007, 19:41 
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Naja im Grunde muss m. E. eigentlich für ganz Mitteldeutschland mal die kritische Frage nach der Existenzberechtigung von drei (wenn ich AOC mitrechne vier) Flughäfen gestellt werden. Das habe ich ja schon zum Thema STN angedeutet.



Ich weiß das dies eine sehr emotionale Frage ist die vor allem nur politisch zu lösen ist und vor allem - auch wegen des Besitzstandsdenken - eher in eine Imagedebatte mündet.

Aber wenn ich hier lese, dass der Herr Landrat ERF als Fracht- und Businessflughafen sieht, dann frage ich mich, wer von den drei großen nimmt das nicht für sich in Anspruch. Aber wie sieht die Realität aus?

Die Frage ist meiner Ansicht nach doch auch, wo liegen denn wirklich die Abgrenzungen zwischen den Geschäftsmodellen?



Sowohl DRS wie auch LEJ sehen sich als "Einfallstor" für Mitteldeutschland. Wenn man ehrlich ist, kann keiner der Beiden die Aufgabe wirklich für sich in Anspruch nehmen. Aus einer ganz ökonomischen Sichtweise ist es doch eigentlich sowieso unsinnig zwei fast gleichgroße Airports innerhalb eines Radius von ca. 120 km zu betreiben. Ich sehe doch selber, wie schnell ich von Dresden nach LEJ gefahren bin und umgekehrt. Meine Frau nutzt zu Weihnachten einen Flug von LEJ nach FRA (mit LH), weil ab DRS nichts relevantes verfügbar war. Ich denke man muss den Leuten auch mal mehr Flexibilität zumuten. Auch im Sinne einer steuerlichen Entlastung für alle. Denn - das ist jetzt zugegebenermaßen eine erste Mildchmädchenrechnung die genauer zu prüfen wäre, aber in ihrer allgemeingültigen Aussage so stimmen würde - wenn man den Kerneinzugsbereich Mitteldeutschlands auf einen Flughafen (da ist es wegen der Entfernungen egal ob DRS, LEJ oder im Extremfall AOC) konzentrieren würde, wäre diese Angelegenheit sehr viel rentabler und vor allem schlagkräftiger (auch als Kunde bei den Airlines) als die derzeitige Zersplitterung.



Um den Bogen zu ERF vs. AOC zu schlagen. Womit kann den ERF eigentlich noch punkten? Im Prinzip doch auch nur im LCC-Geschäft. Um die Gunst buhlen dann jetzt vier Mitbewerber. Und alle wollen sie was abhaben. Das kann m.E. auf Dauer nicht gut gehen. Und da sind dann solche kernigen Papiere wie das Flughafenkonzept Mitteldeutschland doch nur makulatur, weil es an den regionalen Eitelkeiten scheitert - sei es in LEJ oder DRS oder ERF oder AOC.

Ich denke, wenn man diesen Konflikt - der vor allem auch wegen der schwachen Wirtschaftskraft der Region an Bedeutung gewinnt oder eine große Rolle spielt - nicht löst, wird jeder der drei großen weder richtig leben noch sterben können. Denn die Flugbranche hat auch in Zukunft nichts zu verschenken und wird mehr und mehr zum Oligopolanbieter. Die Zeiten wo die Airlines bunt und vielfältig und damit eher mal bereit waren "Experimente" einzugehen sind endgültig vorbei. Das kann nur zu Lasten der ostdeutschen Flughäfen ausgehen. Aber das ist leider noch nicht so ganz in den Köpfen der Miniterialbeamten in Erfurt, Dresden (eingeschränkt Magdeburg) angekommen.

Wie gesagt das sage ich mal ganz unparteiisch, weil es mir persönlich am Ende auf eine gesunde Verkehrstruktur ankommt und nicht auf Eitelkeiten oder wer dann der "bessere und wichtigere" Flughafen ist. Aber letztere (die Eitelkeiten) sind nunmal Emotionen, die leider in der Politik zu oft den Ausschlag geben.


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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Dezember 2007, 14:45 
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Laut dem Bericht des Altenburger Wochenspiegels geht es in erster Linie darum, dass Altenburg auf die Technik (Flugzeugschlepper, Enteisungsmaschine etc.) der Erfurter aus ist. Da man in Erfurt in den letzten Jahren mehr Technik eingekauft hat als man benötigt, stehen diese jetzt herum und genau an diese Geräte will Altenburg heran, um sie nicht selbst kaufen zu müssen. Problem dabei nur, dass diese Geräte gefördert wurden und somit 20 Jahre im Bestand der Erfurter GmbH bleiben müssen. Dieses könnte jedoch durch eine Fusion gelöst werden.


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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Dezember 2007, 15:29 
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Eine Fusion beider Flughäfen löst das bestehende Problem nicht. In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wurde mit DRS, LEJ, ERF, Altenburg und Cochstedt gnadenlos am Bedarf vorbei investiert... Jetzt versucht man verzweifelt nach Lösungen um die Fehlinvestitionen zu rechtfertigen. Was machen bzw. was sagen jetzt eigentlich die Leute (Politiker, Lobbyisten,..), die vor ein paar Jahren so vehement den Ausbau der o.g. Flughäfen gefordert haben?


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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Dezember 2007, 00:42 
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Zur Frage Einbindung in die Holding eine neue Offerte aus Erfurt:



Zitat:

CDU-Abgeordnete für Flughafen-Holding

Erfurt. Thüringer CDU-Abgeordnete haben sich für eine Holding-Gesellschaft als Dach für die Flughäfen in Sachsen und Thüringen ausgesprochen. Der Arbeitskreis Bau und Verkehr der CDU- Landtagsfraktion sprach sich am Montag in Erfurt für eine „Mitteldeutsche Holding“ aus, in der die Luftfahrtstandorte Leipzig, Dresden, Erfurt sowie Altenburg-Nobitz zusammengeschlossen wurden. Ziel sei es, „eine steuerfinanzierte Konkurrenz der Flughäfen zu unterbinden“. Angesichts hoher öffentlicher Investitionen und einer unzureichenden Auslastung war in der Vergangenheit immer wieder über Kooperationsmöglichkeiten diskutiert worden.



Unter dem Dach einer Holding könnten nach Ansicht des verkehrspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Gottfried Schugens, die Geschäftsfelder der beteiligten Flughäfen abgegrenzt und die Zusammenarbeit verbessert werden. In einem ersten Schritt müssten die wirtschaftlichen Perspektiven der Thüringer Flughäfen in Erfurt und Altenburg/Nobitz geklärt und eine sinnvolle Abgrenzung definiert werden. Dazu sollte eine Arbeitsgruppe der Ministerien für Finanzen, Verkehr und Wirtschaft gegründet werden. Eine Zusammenarbeit der Flughafengesellschaften sei bei Marketing, Einkauf, Ausrüstung und Personal sowie bei Firmenansiedlungen aus luftfahrtnahen Bereichen denkbar.

Zudem soll nach den Vorstellungen des CDU-Arbeitskreises die Zuständigkeit für den Landesanteil an der Flughafen Erfurt GmbH künftig beim Wirtschaftsministerium liegen, das auch für Tourismus zuständig ist. Erfurt hatte in den vergangenen Jahren einen Rückgang der Passagierzahlen verbucht.




http://www.lvz-online.de/aktuell/content/48977.html



Und dazu die prompte Reaktion aus Sachsen:



Zitat:
Sachsen gegen Holding-Pläne





Leipzig (ade). Das sächsische Wirtschaftsministerium hat der Idee einer länderübergreifenden Flughafenholding für Sachsen und Thüringen eine deutliche Absage erteilt. „Das ist alles andere als sinnvoll“, sagte eine Ministeriumssprecherin gestern dieser Zeitung. Der Arbeitskreis Bau und Verkehr der CDU-Landtagsfraktion in Thüringen hatte sich in Erfurt für eine „Mitteldeutsche Holding“ ausgesprochen, in der die Luftfahrtstandorte Leipzig, Dresden, Erfurt sowie Altenburg-Nobitz zusammengeschlossen werden sollen. Ziel sei es, „eine steuerfinanzierte Konkurrenz der Flughäfen zu unterbinden“. Die Holding solle die Geschäftsfelder aller beteiligten Flughäfen voneinander abgrenzen und die Kooperation voranbringen.

Das Ministerium in Dresden verwies auf das bestehende Luftverkehrskonzept für Mitteldeutschland, das eine unnötige parallele Förderung der Flughäfen verhindere. Darüber hinaus gebe es nichts abzustimmen.

Der Leipziger Bundestagsabgeordnete Rainer Fornahl (SPD) nannte es aberwitzig, dass die Thüringer mit solchen Vorschlägen von ihren eigentlichen Problemen ablenken wollten. Offensichtlich wolle man für Thüringens defizitäre Flughäfen neue Gesellschafter ins Boot holen und gutes Geld schlechtem Geld hinterherwerfen.




LVZ


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BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Dezember 2007, 19:54 
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Hieß es nicht vor kurzem erst die MFAG wolle sich erweitern und könnte sich eine Integration von Erfurt vorstellen?


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