Altenburg. Für den Flugplatz wird schnell ein finanzstarker Investor gebraucht. Nicht nur die aktuellen Sorgen mit der dringend nötigen, aber leider millionenschweren Landebahnsanierung drängen die Überlegungen der Politiker immer wieder in Richtung privater Beteiligungen. Ebenso ins Gewicht fällt die Tatsache, dass Fördermittel des Landes - wenn überhaupt - frühestens Ende nächsten Jahres zur Verfügung stehen und vor allem, dass man am Beispiel-Flughafen Hahn genau auf diese Weise einst den Durchbruch schaffte.
CDU-Fraktionschef Christian Gumprecht hatte sich deshalb selbst kürzlich in Hahn umgeschaut. "Als klar war, dass der Flugplatz durch den Einstieg von Ryanair eine gute wirtschaftliche Zukunft haben könnte, hatte das Land Rheinland-Pfalz seine Gesellschafteranteile an dem einstigen amerikanischen Militärflugplatz europaweit ausgeschrieben. Nach anfänglichem Zögern stieg die Frankfurter Fraport ein und sorgte mit für eine kräftige Kapitalausstattung", berichtete er in einem Gespräch mit unserer Zeitung. "Wenn wir jetzt in Nobitz in neue Dimensionen vorstoßen wollen, müssen wir uns ebenfalls wirtschaftlich starke Partner suchen."
Deshalb hat die CDU-Fraktion jetzt für die Kreistagssitzung am 7. Dezember einen Antrag vorgelegt. Damit soll der Landrat beauftragt werden, die Möglichkeiten zur Teilprivatisierung der Geschäftsanteile des Landkreises an der Flugplatz GmbH zu prüfen. Ziel müsse sein, einen oder mehrere in der Betreibung von Flugplätzen erfahrene und zudem wirtschaftlich starke Gesellschafter zu finden, die den Flugplatz mit einem hohen Eigenkapital ausstatten können, so Gumprecht.
Der CDU-Chef verwies zur Begründung nicht nur auf die aktuelle nötige Bahnsanierung, für die auf der letzten Kreistagssitzung fünf Millionen Euro als Kostenrahmen veranschlagt worden waren. "Dazu kommen ja noch die irgendwann ebenfalls nötigen Investitionen in Rollwege, Vorfeld, Sicherheit und den ganzen Abfertigungsbereich, wenn Ryanair erst einmal mit mehreren Linien fliegen sollte." Eine Analyse vom vergangenen Jahr gehe von mittel- bis langfristigen Kosten von rund 24 Millionen Euro aus. "Ein solcher Investitionsbedarf übersteigt doch unsere Leistungsfähigkeit bei Weitem." Gumprechts Schlussfolgerung deshalb: Wenn der Kreis dennoch die Chancen des Flugplatzes nutzen wolle, führe an privatem Kapital kein Weg vorbei.
Sollte der Kreistag der CDU-Idee einer Prüfung des Verkaufs von Flugplatz-Geschäftsanteilen folgen, sieht Gumprecht auch keine Probleme für eine mehrheitliche Zustimmung der Union zur schnellen Landebahnsanierung aus eigener Kraft. "Weil dann eben nicht nur der notwendige erste Schritt, sondern auch der folgerichtige zweite gegangen würde."
Zudem spreche im Moment obendrein vieles für eine abgespeckte, preiswertere Variante als für die ursprüngliche, auf fünf Millionen Euro veranschlagte Sanierung, so der CDU-Chef. "Das habe ich doch schon die ganze Zeit vorgeschlagen."
Günter Neumann
Quelle:
http://www.ovz-online.de/regional/regio ... 26943.html
...Ohne Worte...