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 Betreff des Beitrags: Lufthansa leitet neue Sparrunde ein
BeitragVerfasst: Freitag 9. Juni 2006, 08:31 
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Registriert: Samstag 25. Juni 2005, 16:13
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Lufthansa leitet neue Sparrunde ein



Von Matthias Eberle



Der Vorstand der Lufthansa will die Effizienz im Passagierverkehr verbessern. Daher bereitet der Konzern seine Belegschaft nun auf eine weitere Kostenreduzierung im zentralen Geschäftsfeld Passagierverkehr vor. Kleine Stationen stehen auf der Kippe.



FRANKFURT. Solange sich der Kunde extrem preisbewusst verhalte, werde die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns entscheidend von seinen Kosten beeinflusst, wird der langjährige Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley in der Mitarbeiterzeitung „Lufthanseat“ zitiert. Ein neues Kostensenkungsprogramm sei deshalb „so sicher wie das Amen in der Kirche“, betonte Kley. Der Manager arbeitet ab 1. September für den Pharmakonzern Merck und hat den Lufthansa-Job an seinen Vertrauten Stephan Gemkow abgegeben.



Unternehmenskreisen zufolge arbeitet der Konzern derzeit an Details einer neuen Sparrunde, die im zweiten Halbjahr 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Analysten taxieren das Einsparpotenzial des neuen Programms auf ein Volumen von etwa 200 Mill. Euro. Es soll den seit 2004 laufenden „Aktionsplan“ von Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber ergänzen, der bis Ende 2006 konzernweit eine Kostenreduzierung von 1,2 Mrd. Euro vorsieht. „Es wird danach neue Programme geben“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Entscheidungen über Ausgestaltung und Größenordnung seien aber noch nicht gefallen.



Zwar sieht sich der Kranich-Konzern trotz dramatisch gestiegener Kerosinkosten und heftigen Preisdrucks durch Billigflieger auf gutem Weg, 2008 einen Gewinn in Höhe von einer Mrd. Euro zu erzielen. Mit einer Umsatzrendite von drei Prozent schnitt die Lufthansa-Passage zuletzt aber deutlich schlechter ab als die vergleichbaren Bereiche der Rivalen Air France/KLM und British Airways. Analyst Uwe Weinreich von der Hypo-Vereinsbank schreibt in einer aktuellen Studie von „halbherzigen Produktivitätssteigerungen beim Personal“.



Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, weiter Kosten abzubauen, stärkt Kley seinem Nachfolger Gemkow den Rücken, der sich zuvor bei der fast geräuschlosen Sanierung der Fracht-Tochter Lufthansa Cargo Meriten erworben hat. Der 46-Jährige verringerte bei der einst weltgrößten Frachtfluglinie in Übereinstimmung mit den Mitarbeitergremien das Personal um zehn Prozent, entwickelte dabei ein Qualifizierungsprogramm und brachte die meisten der 480 überzähligen Mitarbeiter anderweitig im Konzern unter.



Lufthansakenner erwarten, dass Gemkow nach seinem Aufstieg zum Finanzchef jetzt auch die zentralen Funktionen stärker auf Effizienz trimmen wird: „In der Vergangenheit hat der Vorstand den Fokus stark auf Sanierungsfälle wie die Catering-Tochter LSG Sky Chefs gerichtet. Inzwischen ist klar: Im Kerngeschäft Passage liegt der meiste Speck“, sagte ein Lufthansa-Manager, der anonym bleiben will.



Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, steht dabei der Erhalt einiger dezentraler Lufthansa-Stationen wie Bremen oder Nürnberg auf der Kippe. Auf kleineren Flughäfen abseits der großen Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München beschäftigt die Gesellschaft derzeit noch 1 900 Mitarbeiter. Eine im Vorjahr getroffene Vereinbarung sichert ihnen (u.a. beim Einchecken und der Bodenabfertigung) nur noch Bestandsschutz bis Jahresende zu. Den ursprünglichen Plan, die Bereiche bereits im Juni 2006 zu schließen, konnte Verdi um ein halbes Jahr hinauszögern.



Bei einem operativen Gewinn von zuletzt 577 Mill. Euro muss sich Lufthansa aber beim Streichen von Ausgaben auf Gegenwind aus der Belegschaft einstellen. „Es ist nichts dagegen einzuwenden, permanent die Kosten zu senken – aber nicht immer auf Kosten der Beschäftigten“, sagte Lufthansa-Aufsichtsrat und Verdi-Verhandlungsführer Steffen Kühhirt dem Handelsblatt.



Ein Konzernsprecher versprach, es komme nicht zu einem Abbau von Arbeitsplätzen: „Wir stellen im laufenden Jahr allein 220 Mitarbeiter für die Passagierbetreuung in Frankfurt und München ein. Das heißt: Wir schrumpfen nicht, wir wachsen.“





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Unter Kostendruck



Kerosinschock



Der dramatisch gestiegene Ölpreis hat den Gewinn der Lufthansa im Vorjahr ihren Angaben zufolge um 840 Mill. Euro geschmälert. Für 2006 rechnet der Konzern mit einem weiteren Anstieg der Kerosinkosten um 22 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro.



Preisverfall



Um mit den Tiefpreisen der Billigflieger im Europaverkehr mithalten zu können, hat Lufthansa den Einstiegspreis auf umkämpften Strecken auf 99 Euro (Hin- und Rückflug) gesenkt. Die Tarife seien nicht kostendeckend, unkt die Konkurrenz.



http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt& ... id=1253737

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