Lufthansa auf Einkaufstour: Nach Milliardenauftrag weitere Käufe
Frankfurt/Main (dpa) - Nach den milliardenschweren Aufträgen an Boeing und Airbus will die Deutsche Lufthansa ihre Einkaufstour in den nächsten Monaten fortsetzen.
Derzeit werde mit beiden Herstellern noch über den Kauf von Langstreckenflugzeuge verhandelt, die weniger Sitze als die am Vortag bestellten Maschinen haben, sagte Lufthansa-Sprecherin Stefanie Stotz in Frankfurt. Dabei kommen Flugzeuge des neuen Typs Boeing 787 Dreamliner und des neuen Airbus A350 XWB in Betracht. Mit einem Abschluss wird in den kommenden Monaten gerechnet.
Am Mittwoch hatte die Lufthansa die Bestellung von 20 Maschinen des neuen Jumbo-Jets Boeing 747-8 (rund 400 Sitze) und von sieben weiteren Maschinen des Typs Airbus A340-600 (rund 300 Sitze) bekannt gegeben. Laut Preisliste haben die Maschinen einen Wert von umgerechnet rund 5,2 Milliarden Euro. Erst im September hatte Lufthansa überwiegend kleinere Mittelstreckenjets für umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro geordert.
Auf dem Auslieferungsplan stehen bei Lufthansa bis zum Jahr 2015 außerdem 15 Maschinen des neuen Großraumflugzeugs Airbus A380 mit rund 550 Sitzen. Die Auslieferung der ersten A380 wird sich allerdings bis Sommer 2009 verzögern. Die jüngsten Bestellungen sollen zum Teil auch diese Verzögerungen ausgleichen. Aus früheren Bestellungen steht zudem noch die Auslieferung von fünf Maschinen Airbus A330 und drei A340-600 offen.
Bislang hat die Lufthansa auf der Langstrecke 72 Flugzeuge, die zusammen eine Kapazität von rund 23 000 Sitzplätzen haben. Die bestellten Langstreckenflugzeugen kommen alle zusammen auf rund 20 000 Sitze. Mit den neuen Maschinen will die Lufthansa zum Teil ihr Angebot erweitern, zum Teil sollen aber auch ältere Flugzeuge im Bestand abgelöst werden. Die neuen Maschinen sollen sich durch einen sparsameren Kerosinverbrauch und weniger Lärmentwicklung sowie mehr Komfort für die Passagiere auszeichnen.
Genauere Pläne, ob Ziele neu in den Flugplan aufgenommen werden oder auf welchen Strecken die Zahl der Verbindungen erhöht wird, stehen noch nicht fest. Als einer der wichtigsten Wachstumsmärkte gilt allerdings Asien.
GMX