Die Frachttochter der Deutschen Lufthansa darf nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" derzeit nicht mehr den russischen Luftraum überfliegen. Der Lufthansa Cargo sei von den russischen Behörden am 28. Oktober bei der Umstellung auf den Winterflugplan völlig ohne Vorwarnung die Überflugerlaubnis entzogen worden, berichtete die Tageszeitung unter Berufung auf Lufthansa-Kreise. Das deutsche Luftfahrtbundesamt hat demnach im Gegenzug den Frachtern der russischen Aeroflot und einer weiteren russischen Gesellschaft die Einfluggenehmigung nach Deutschland entzogen.
Hintergrund ist nach Angaben der "Welt" ein Streit um die russischen Überfluggebühren, die der Verband Europäischer Fluggesellschaften seit langem als zu hoch kritisiert. Im vergangenen Jahr mussten die europäischen Fluglinien nach Angaben der Europäischen Union fast 300 Millionen Euro Gebühren zahlen.
Die Lufthansa Cargo fliege nun teure Umwege, um ihre Frachter ins kasachische Fracht-Drehkreuz Astana zu bringen, berichtete "Die Welt". "Das kostet hin und zurück mindestens drei Stunden zusätzlich", zitiert sie Lufthansa-Cargo-Sprecher Nils Haupt. Das Unternehmen nutzt den Flughafen der Hauptstadt Kasachstans als Verteilzentrum für ganz Asien. Insgesamt landet Lufthansa Cargo 49 Mal pro Woche in Astana. Die Aeroflot flog bislang wöchentlich 33 Mal nach Frankfurt/Hahn und soll jetzt nach Luxemburg ausgewichen sein.
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