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Lima (Reuters) - Bei der Bruchlandung einer Passagiermaschine im Urwald von Peru sind mindestens 40 Menschen getötet worden.



Mehr als 50 Menschen überlebten das Unglück im Nordosten des Landes. Unter den Toten sind auch ein Italiener und ein US-Amerikaner.



Nach den Flugzeugabstürzen in Griechenland und Venezuela ist die Bruchlandung der dritte große Unfall in der zivilen Luftfahrt innerhalb von zwei Wochen. Die staatliche Fluglinie TANS, für die die Boeing 737-200 unterwegs war, machte schlechtes Wetter während des Landeanflugs für das Unglück verantwortlich. Überlebende Passagiere berichteten von schweren Turbulenzen und Feuer. "Es sieht aus wie in der Hölle", sagte eine Augenzeugin einem peruanischen Radiosender. Die Maschine sei vollkommen zerstört. Die Boeing war offiziellen Angaben zufolge mehr als 20 Jahre alt.



Rettungskräfte zogen Polizeiangaben zufolge 40 Leichen aus dem Wrack, das in einem Sumpfgebiet lag. 20 Menschen seien verletzt gerettet worden, sagte ein Polizeisprecher am Abend, als die Rettungsarbeiten bei Einbruch der Dunkelheit eingestellt wurden. "Es kann aber noch mehr Tote geben", fügte er hinzu.



NOTLANDUNG WÄHREND DES LANDEANFLUGS



Die Fluglinie gab die Zahl der Überlebenden mit 52 an. Unter ihnen seien auch zwei Mitglieder der Crew, sagte ihr Sprecher. Seinen Angaben zufolge waren insgesamt 100 Menschen an Bord. Elf der 92 Passagiere stammten aus den USA.



Unter den Verletzten waren der Polizei zufolge auch Passagiere aus Spanien, Australien und Kolumbien. Augenzeugen zufolge erlitten sie Verbrennungen sowie Arm- und Beinbrüche und wurden in die nahegelegene Stadt Pucallpa ins Krankenhaus gebracht.



Das Flugzeug versuchte den Angaben zufolge ohne ausgeklapptes Fahrwerk eine Notlandung in dem Sumpfgebiet zu machen, das etwa drei Kilometer vor dem Flughafen Pucallpa liegt. Hier sollte die Maschine zwischenlanden. Das Unglück sei während des Landeanflugs auf Pucallpa passiert, sagte der TANS-Sprecher. "Die Maschine wurde von einem heftigen Seitenwind erfasst ... Es war kein Absturz, es war eine Notlandung", sagte er. Die Ursache des Absturzes einer Passagiermaschine in einer abgelegenen Bergregion Venezuelas war der Ausfall der Triebwerke. Dabei kamen in der vergangenen Woche alle 160 Menschen ums leben. Rätselhaft ist nach wie vor, warum zwei Tage zuvor eine zyprische Maschine bei Athen abstürzte. Auch hier überlebte keiner der 121 Menschen an Bord.



AUF DEM WEG IN EINEN BELIEBTEN TOURISTENORT



Die peruanische Boeing war in der Hauptstadt Lima gestartet, die rund 500 Kilometer weiter südwestlich liegt, und sollte über Pucallpa nach Iquitos fliegen. Iquitos ist die größte Stadt in dem Dschungelgebiet, das an Brasilien und Kolumbien grenzt. Sie gilt als Tor zum Amazonas und ist ein beliebtes Touristenziel.



"Der Pilot sagte, dass wir in zehn Minuten da seien, aber es gab starke Turbulenzen ... Wir spürten einen starken Stoß, dann waren Feuer und Flammen um uns herum", sagte der Passagier Yuri Salas. Ein Polizist in Pucallpa bestätigte, dass zum Zeitpunkt des Unglücks sehr schlechtes Wetter geherrscht habe. "Das Wetter war wirklich schrecklich und es herrschte ein schlimmer Sturm zu dem Zeitpunkt", sagte er.



Die Rettungsarbeiten sollten am Mittwoch fortgesetzt werden. TANS kündigte an, zwei Flugzeuge mit medizinischem Material und Rettungskräften nach Pucallpa zu schicken. Ihren Angaben zufolge war die Maschine von einer südafrikanischen Gesellschaft geleast. Im Januar 2003 war eine TANS-Maschine ebenfalls im nördlichen Dschungelgebiet von Peru in einen Berg gerast. Dabei waren 46 Menschen ums Leben gekommen.







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