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Frankfurt (Reuters) - Trotz des jüngsten Ölpreisanstiegs hält der Chef der Deutschen Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber, an der Prognose der Fluggesellschaft für die Kerosinkosten im laufenden Jahr fest.



Er rechne für dieses Jahr mit Treibstoffkosten von 2,5 Milliarden Euro, sagte Mayrhuber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und bekräftigte damit Aussagen von Anfang August. Der Ölpreis spiele eine "enorme" Rolle für sein Unternehmen, sagte der Chef von Europas zweitgrößter Fluggesellschaft. "Für die Mitarbeiter ist es frustrierend zu sehen, wie all die schönen Einsparungen durch die Ölpreissteigerungen weggefressen werden." 2004 hatte die Lufthansa rund 1,8 Milliarden, 2003 nur rund 1,4 Milliarden Euro für Treibstoff ausgegeben.



Anfang der Woche trieb die Angst vor massiven Versorgungsengpässen in Folge des Hurrikans in den USA den Ölpreis bis auf ein Allzeithoch von 70,85 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Freigabe von Öl-Reserven durch die Internationale Energiebehörde IEA drückte den Preis am Freitag aber wieder auf rund 67 Dollar.



Lufthansa hat im ersten Halbjahr ihr operatives Ergebnis unerwartet stark auf 253 Millionen Euro gesteigert und ihre Jahresprognose daraufhin auf 400 Millionen Euro angehoben. "Aber wir benötigen mindestens das Doppelte, wenn wir wirklich Wert schaffen und vorankommen wollen", sagte Mayrhuber in dem "Spiegel"-Interview. "Dafür bräuchte ich zehn bis zwölf Euro mehr pro Passagier. Die kriege ich aber nicht. Deshalb drehen wir an den Kostenschrauben."



Ende August hat die Fluglinie den Treibstoffzuschlag für Frachttransporte zum zweiten Mal in zwei Monaten erhöht. Für Passagierflüge will die Fluggesellschaft dagegen zurzeit keine Kerosinzuschläge erheben. Im Passagiergeschäft steigerte die Lufthansa ihr Ergebnis im ersten Halbjahr trotz massiv gestiegener Kerosinkosten auf 103 Millionen Euro von 58 Millionen im Vorjahr. Die Ausgaben für Kerosin waren in diesem Zeitraum um 42 Prozent auf das Rekordniveau von 1,1 Milliarden Euro gestiegen. Ohne Preisabsicherung (Hedging) wären die Treibstoffkosten noch 111 Millionen Euro höher ausgefallen.



MAYRHUBER SIEHT KEINE VERZÖGERUNG BEI AIRBUS A380



Der Lufthansa-Chef erwartet im Gegensatz zu Konkurrenten nicht, dass es bei der Auslieferung des neuen Airbus-Großraumflugzeugs A380 zu Verzögerungen kommt. "Im Moment" rechne er mit einer pünktlichen Lieferung der von Lufthansa bestellten Maschinen, sagte Mayrhuber dem "Spiegel" weiter. "Wenn wir die erste Maschine im Dezember 2007 übernehmen, möchten wir damit fürs darauffolgende Sommergeschäft voll gerüstet sein.".



Die Fluggesellschaft Singapore Airlines (SIA) hat Verzögerungen bei der Auslieferung des A380 vor kurzem kritisiert. "Airbus hat ziemlich lange gebraucht, um zuzugeben, dass das A380-Programm dem Zeitplan hinterher hinkt", sagte SIA-Chef Choon Seng Chew. Seinem Unternehmen stehe dafür eine Entschädigung zu: "Jeder weitere Monat wird für Airbus teurer."



Der von der EADS-Tochter Airbus gebaute A380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt und soll den Vorsprung des europäischen Herstellers vor seinem US-Konkurrenten Boeing ausbauen helfen. SIA will den Jet als erster Kunde kommerziell einsetzen. Insgesamt hat Airbus bislang 159 Festaufträge und Kaufzusagen von 16 Kunden. Im Juni hatte Airbus eingeräumt, die Auslieferung des Jets werde sich wegen technischer Probleme um bis zu ein halbes Jahr verzögern. Die australische Qantas, die zwölf Maschinen bestellt hat, will Schadenersatz für die Verzögerung fordern.







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