Aktuelle Zeit: Dienstag 6. Mai 2025, 17:26

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 3 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: » "Ich bin kein Lamm" «
BeitragVerfasst: Dienstag 7. März 2006, 15:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 25. Juni 2005, 16:13
Beiträge: 1795
» "Ich bin kein Lamm" «



von Jenny Genger

Erst überrascht Hans-Rudolf Wöhrl mit der Übernahme der DBA, dann mit dem Einstieg bei der LTU. Nun verblüfft er die Mitarbeiter mit einem frappierenden Brief.



Seine Auftritte sind filmreif. Die schlagfertigen, flapsigen Bemerkungen des Textilhändlers, Hobbypiloten und Flugliniensammlers Wöhrl haben echten Unterhaltungswert. Jetzt greift der Franke selbst ins Archiv der Kinogeschichte. An den Psychothriller mit dem Kannibalen Hannibal Lecter erinnert ihn der Konkurrenzkampf der Lufthanseaten. Der deutsche Marktführer habe "das Kriegsbeil ausgegraben", ereifert sich Wöhrl in einem Schreiben, das vor ein paar Tagen an alle Mitarbeiter der Ferienfluggesellschaft LTU ging. "Und würde ich das nicht lautstark kundtun, dann wäre dies der X. Teil des ,Schweigens der Lämmer‘."



Aber Wöhrl macht den Mund auf. Nach seinem Einstieg bei der LTU hatte Wöhrl bereits den Angriff auf die weitaus größere Lufthansa verkündet. Das dürfte auch vielen LTU-Mitarbeitern etwas hoch gegriffen erschienen sein, schwante es Wöhrl wohl im Nachhinein, und er griff in die Tasten: Ob diese "Breitseite gegen den Branchenprimus" sein müsse, fragt er einleitend in seinem Schriftstück. Rhetorische Frage. "Ich bin kein Lamm, und bevor ich mich schlachten lasse, werde ich kämpfen. Meine Waffe ist dabei die öffentliche Meinung", begründet Wöhrl die Notwendigkeit.





Es geht nicht um Geld und Macht



Seine Motivation beschreibt er auf viereinhalb DIN-A4-Seiten. "Mit meinen 58 Jahren geht es mir nicht um Geld oder Macht", heißt es da. Dass mit Fluggesellschaften schneller Geld verbrannt als verdient wird, hat der Nürnberger schließlich gelernt.



Seine erste Fluggesellschaft, der Nürnberger Flugdienst (NFD), hielt sich damals nur mit Subventionen des Nürnberger Flughafens über Wasser. Was so unumwunden in einer Jubiläumsschrift des fränkischen Luftfahrtstandorts dokumentiert wird, würde heute die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen.



Kostendeckend habe die NFD eben nicht gearbeitet, heißt es da weiter. Aber auch der spätere Einstieg des Handelskonzerns Karstadt und der britischen Fluggesellschaft Air Europe änderten daran nichts. Die roten Zahlen blieben, Karstadt suchte das Weite, und Air Europe - daran erinnert Wöhrl auch jetzt noch mal in seinem Mitarbeiterbrief - ging in Konkurs.





Festhalten an alten Träumen



Aber Wöhrl hält an seinen Träumen von damals fest. Er habe eine Vision, erklärt er den LTU-Mitarbeitern. "Und sollte es mir gelingen, diese zu verwirklichen, dann haben wir in Deutschland wieder einmal etwas, was es auf der Welt noch nicht gibt." Die erste globale Billigfluggesellschaft schwebt ihm dabei vor. Die Pläne für eine solche "Air Cash & Carry" habe er schon vor 17 Jahren geschmiedet. Fast alles, was erfolgreiche Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Easyjet erst Jahre später umsetzten, habe er schon damals konzipiert.



Die LTU-Mitarbeiter müssen hoffen, dass die Vision dieses Mal auch in einem gewinnbringenden Konzept umgesetzt wird. Starke Ansagen allein reichen da nicht. Die taugen allerhöchstens für ein Drehbuch. Die Geschichte indes hätte das Zeug zum Kassenschlager: Kommen darin doch so illustre Persönlichkeiten wie der ehemalige bayrische Ministerpräsident Franz Josef Strauß und Quelle-Gründer Gustav Schickedanz vor, die Wöhrl früher herumflog. Allerdings sind darin auch so tragische Passagen wie der Absturz von drei Maschinen des NFD, bei denen insgesamt 27 Menschen starben.



http://www.ftd.de/unternehmen/handel_di ... 53914.html

_________________
Bild Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. März 2006, 16:26 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 25. Juni 2005, 16:13
Beiträge: 1795
Wöhrl will mit LTU schnell in die Gewinnzone



7.3.2006, München (ddp.djn). Der Düsseldorfer Ferienflieger LTU soll nach dem Willen seines neuen Hauptanteilseigners Hans Rudolf Wöhrl bald wieder in die Gewinnzone fliegen. Ohne gegenzusteuern drohe der LTU 2006 ein Verlust von bis zu 60 Millionen Euro, sagte Wöhrl am Montagabend in München. Er wolle jedoch schon im laufenden Geschäftsjahr das Ergebnis um 45 Millionen bis 55 Millionen Euro verbessern. Medienberichten zufolge hat das Unternehmen im vergangenen Jahr Verluste von 41 Millionen Euro verbucht.





Vor wenigen Wochen hatte der ehemalige Textilunternehmer einen 60-prozentigen Anteil an LTU erworben. Der Unternehmer hält auch die Mehrheit an dem Billigflieger dba. Er hatte im Juli 2003 die ehemalige Deutsche BA von British Airways zum symbolischen Preis von einem Euro erworben und als dba weitergeführt. dba ist nach der Lufthansa und Air Berlin die drittgrößte deutsche Fluggesellschaft. LTU ist die Nummer vier auf dem deutschen Markt für Charterflüge und schreibt seit Jahren rote Zahlen.



Die Ergebnisverbesserung bei LTU will Wöhrl durch Einsparungen bei den Personalkosten, Synergien zwischen dba und LTU sowie Umsatzsteigerungen erreichen. Zum Sommerflugplan 2007 soll die LTU dann nach einem neuen Konzept fliegen. Wöhrl stellt dabei Mittelstrecken im LTU-Netz zur Disposition. Dagegen sieht er sieht für die LTU ein Potenzial als globaler Billigflieger.



Ende 2007 will sich Wöhrl aus dem operativen Luftfahrtgeschäft zurückziehen. «Am 20. November 2007 mit meinem 60. Geburtstag ist für mich Schluss. Wenn es die LTU aber erfordert, mache ich noch ein paar Wochen länger», sagte Wöhrl.



Wöhrl ließ offen, ob er mit seinem Ausstieg aus dem operativen Geschäft auch seine Anteile an dba und LTU vollständig abgeben will. «Eine Abgabe der Mehrheit schließe ich nie aus», sagte er und kündigte an, dass LTU-Management «sehr kurzfristig» an der Düsseldorfer Airline zu beteiligen. «Dann ist die Mehrheit weg», sagte der Unternehmer in dem Grundgespräch



http://www.airliners.de/airlines/nachri ... cleid=7809

_________________
Bild Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. März 2006, 16:28 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 25. Juni 2005, 16:13
Beiträge: 1795
Wöhrl wird bei LTU doch nicht die Mehrheit halten



7.3.2006, Düsseldorf (AFP) - Der Mehrheitseigner der Billig-Airline dba, Hans Rudolf Wöhrl, wird beim Ferienflieger LTU nun doch nicht die Mehrheit halten. Statt der angenommenen 60 Prozent wird Wöhrls Intro Verwaltungs GmbH etwas weniger als die Hälfte der Anteile halten, berichtete die "Rheinische Post" (Mittwochsausgabe). Wie LTU-Geschäftsführer Jürgen Marbach dem Blatt bestätigte, wird er sich mit "mehr als zehn Prozent" der Anteile an dem Unternehmen beteiligen. "Die Verträge sollen nächste Woche unterzeichnet werden", sagte Marbach der "Rheinischen Post". Wöhrl hatte Mitte Februar angekündigt, über seine Intro Verwaltungs GmbH 60 Prozent an dem defizitären Ferienflieger zu übernehmen. Neben Wöhrl und Marbach wird in Zukunft der Kölner Rewe-Konzern mit 40 Prozent an der LTU beteiligt sein.





http://www.airliners.de/airlines/nachri ... cleid=7814

_________________
Bild Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 3 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de