Preiskrieg am Himmel über der Türkei
27.3.2006, Istanbul (AFP) - Im türkischen Inlandsflugverkehr ist ein heftiger Preiskampf zwischen konkurrierenden Fluggesellschaften ausgebrochen. Nachdem die im vergangenen Jahr in Europa ins Gerede gekommene Fluggesellschaft Onur Air in einem Sonderangebot Inlandstickets für umgerechnet knapp sechs Euro angeboten hatte, forderte ein Konkurrent am Montag das Verkehrsministerium in Ankara zum Einschreiten auf. Diese Art von ungerechtem Wettbewerb müsse unterbunden werden, sagte der Chef der Fluggesellschaft Fly Air, Mehmet Hasancelebi, dem Fernsehsender CNN-Türk. Auf dem türkischen Inlandsmarkt tummeln sich neben der staatlichen Fluggesellschaft Turkish Airlines rund ein halbes Dutzend private Unternehmen.
Onur Air hatte vergangene Woche 10.000 Flugscheine für jeweils neun Lira (5,56 Euro) angeboten; eine andere private Fluggesellschaft, Atlasjet, bot in einer ähnlichen Aktion Tickets für 19 Lira (11,76 Euro) an. Fly-Air-Chef Hasancelebi sagte dazu, allein die Kosten für den Transport eines Passagiers lägen bei 85 Lira (52,5 Euro) pro Stunde. Er werte die Billig-Angebote der Konkurrenz deshalb als Zeichen der Panik. Onur Air war im vergangenen Jahr in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz vorübergehend mit einem Landeverbot belegt worden.
Die Preise für türkische Inlandsflüge waren nach der Aufhebung des Monopols von Turkish Airlines vor drei Jahren drastisch gefallen. Seitdem drängen immer mehr Privatunternehmen auf den Markt. Erst am Wochenende nahm Sunexpress Inlandsflüge vom westtürkischen Izmir aus auf. Sunexpress gehört Turkish Airlines und dem zweitgrößten europäischen Reisekonzern Thomas Cook.
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