Air Berlin will im Ausland wachsen
Berlin - Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin will verstärkt im Ausland wachsen und der künftigen Lufthansa-Tochter Swiss an ihrem Stammsitz Zürich Konkurrenz machen. "Die Schweiz mit Zürich, wo wir bereits ein Flugzeug stationiert haben, wird für uns ein weiteres Entwicklungsfeld werden", sagte Air-Berlin-Chef Joachim Hunold. Zum Sommerflugplan 2006 werde Air Berlin zusätzliche Flugzeuge in der Schweiz stationieren. Dabei gehe es nicht um Langstreckenverbindungen, sondern um zusätzliches Flugangebot innerhalb Europas.
Damit tritt Air Berlin in Konkurrenz zu Plänen der Deutschen Lufthansa in Zürich. Deren Chef Wolfgang Mayrhuber hatte anläßlich der Übernahmevereinbarung mit Swiss im März angekündigt, man wolle das Angebot in Zürich nicht verkleinern, sondern zusätzliche Strecken innerhalb Europas anbieten. Air Berlin ist in Zürich seit 2003 präsent und steigerte im vorigen Jahr die Zahl der Kunden dort um gut 80 Prozent auf 578 000 Passagiere. Bis Ende Mai 2005 habe man nochmals 25 Prozent zugelegt. "Wir sind inzwischen Nummer drei dort", sagte Hunold.
Trotz des harten Wettbewerbs in Europa sieht Hunold für Air Berlin jährlich weiterhin bis zu zehn Prozent Wachstum. Im laufenden Jahr werde Air Berlin die eigenen Prognosen übertreffen: Statt 15 Prozent wachse die Passagierzahl 2005 eher um 20 Prozent auf deutlich über 14 Mio. Der Umsatz (Vorjahr: 1,05 Mrd. Euro) werde noch stärker zulegen. Für die Zukunft schloß Hunold eine Allianz mit einer anderen Fluggesellschaft oder auch den Einstieg von Finanzinvestoren nicht aus. Derzeit gebe es aber keine Überlegungen.
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