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BeitragVerfasst: Dienstag 27. März 2007, 11:49 
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Parteienstreit um die Zukunft des Standorts SPD hält die Vorschläge der Union für gefährlich



Von Ulrich Zawatka-Gerlach



Die CDU will nicht nur den City-Airport Tempelhof vor der Schließung bewahren, sondern arbeitet auch darauf hin, den Flughafen Tegel dauerhaft offenzuhalten. Michael Dietmann, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, verteidigte gestern entsprechende Vorschläge der Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Marlis Wanjura (CDU). „Tegel könnte Standort für kleine Flieger oder die Flugbereitschaft der Bundesregierung bleiben, auch wenn der Großflughafen in Schönefeld in Betrieb geht“, sagte Dietmann.



Der Christdemokrat, stellvertretender Kreischef der Union in Reinickendorf, wies auf die große wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens Tegel für den Bezirk im Norden Berlins hin. Auch für Tegel – ähnlich wie in Tempelhof – gebe es bisher kein brauchbares Nachnutzungskonzept des Senats. Dietmann rechnet auch nicht „mit Proteststürmen betroffener Anwohner, sollte der Airport nicht geschlossen werden“. Zwar seien die Forderungen hinsichtlich Tegel noch Gedankenspiele. „Der Widerstand gegen die Schließung des Flughafens Tempelhof hat vorerst Priorität.“ Aber sollte Tempelhof 2008 doch geschlossen werden, „werden wir die Debatte um Tegel noch einmal aufmachen“, kündigte Dietmann an.



Bürgermeisterin Wanjura hatte den Senat vor einer Woche aufgefordert zu prüfen, ob eine Start- und Landebahn in Tegel offen bleiben könne. Wenn der Großflughafen in Schönefeld fertig sei, müsse man doch erst einmal sehen, wie leistungsfähig er wirklich sei. Außerdem habe sich die Flugbereitschaft in Tegel gut etabliert. In einer Werbebroschüre des Bezirksamts Reinickendorf wird für den innerstädtischen Flughafen offensiv geworben. Er sei besonders bei viel fliegenden Geschäftsreisenden wegen seiner verkehrsgünstigen Lage sehr beliebt. In Reinickendorf bahnt sich jetzt ein erbitterter Parteienstreit um die Zukunft des Airports an, der 1948 von der französischen Besatzungsmacht als Militärflughafen in Betrieb genommen und seit 1960 Schritt für Schritt zum größten Zivilflughafen West-Berlins ausgebaut wurde.



Die FDP im Bezirk steht auf der Seite der CDU. Aber die SPD ist alarmiert und die Grünen sind ebenfalls strikt dafür, dass Tegel spätestens sechs Monate nach der Eröffnung des neuen Flughafens in Schönefeld geschlossen wird. Der SPD-Wirtschaftsexperte und Vize-Kreischef in Reinickendorf, Jörg Stroedter, warf der CDU jetzt „Fahrlässigkeit“ vor. Die Union müsse ihre Kampagne für Tegel sofort stoppen. Das sei Klientelpolitik für Hermsdorf und Frohnau, gegen die „vom Fluglärm und der Luftverschmutzung betroffenen Anwohner im Osten und Westen des Bezirks“. Die wollten endlich ihre Ruhe haben, sagte Stroedter. Seit Langem werde das Nachtflugverbot in Tegel durchlöchert. Ganz zu schweigen von dem Sicherheitsrisiko für die Wohngebiete rund um den Airport.



Auch die Idee Wanjuras, nur einen Teil des Flughafens offenzuhalten, hält Stroedter – ein Sprecher der pragmatischen SPD-Rechten – für unsinnig. „Ein bisschen Flughafen geht nicht.“ Stroedter warf der Union gestern vor, die Diskussion um die Zukunft beider innerstädtischer Flughäfen zu instrumentalisieren. Nicht aus wirtschafts-, sondern aus parteipolitischen Gründen. Dabei nehme die CDU bewusst in Kauf, den Großflughafen in Schönefeld zu gefährden. Zudem gebe es für Tegel ein Nachnutzungskonzept der Reinickendorfer SPD: „Wir wollen je ein Drittel Gewerbe, Wohnen und Grünfläche auf dem Flughafengelände.“



http://www.tagesspiegel.de/berlin/archi ... 165732.asp

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BeitragVerfasst: Dienstag 27. März 2007, 12:56 
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Provinzposse ... aber lasst die machen, dann fliegt denen der Planfeststellungsbeschluss (bzw. Raumordnungsbeschluss) um die Ohren.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. März 2007, 01:22 
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Ja, es ist zum Kot..., man weiss in der Armenstadt der Republik nicht, was man will und das ist schon lange so. Sollen sie doch den BBI lieber ganz sein lassen, damit es nicht zu peinlich wird und es am Ende so lassen wie es ist. Oder : Man hält eben SXF und TXL auf und erhält THF als Denkmal. LEJ sollte und könnte- wenn man klug handelt- durchaus davon profitieren.

adima 8) :evil: :x :idea:


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BeitragVerfasst: Dienstag 3. April 2007, 16:33 
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Jedem seinen Flughafen



Die Berliner Airports boomen – jetzt will die CDU am liebsten alle offen lassen





Wenn die Berliner nicht ein gewisses Beharrungsvermögen hätten, wären Ost wie West nicht so gut über die Jahre der Teilung hinweggekommen. Jenes Motto, mit dem die CDU vor fast einem halben Jahrhundert einmal Bundestagswahlen gewann, scheint in Berlin auch heute noch ein paar Freunde zu haben: „Keine Experimente“. Wer sich die Zahlen der Berliner Flughäfen für das Jahr 2006 anschaut und ein paar Wunschvorstellungen aus der Berliner CDU gegenschneidet, kommt zu dem Schluss, die Christdemokraten würden am liebsten alles beim Alten lassen.



Der Luftverkehr boomt und spiegelt die traumhaften Zahlen der Tourismusentwicklung wieder. 11,8 Millionen Passagiere kamen im vergangenen Jahr über Tegel in die Stadt, sechs Millionen landeten oder starteten in Schönefeld und 635 000 hatten in Tempelhof Bodenkontakt. Flughafenchef Rainer Schwarz verweist stolz darauf, dass seine Gesellschaft bereits ein Viertel des Kapitals verdient hat, das er bis 2011 für den Bau des neuen Flughafens in Schönefeld, Berlin-Brandenburg International (BBI), aufbringen muss.



Dass dann Tempelhof längst geschlossen ist und Tegel nach einer Sechs-Monats-Gnadenfrist als Flugplatz entwidmet werden soll, bleibt unveränderte Strategie der rot-roten Landesregierung. Bislang zoffte sie sich nur wegen Tempelhof mit der Opposition. Jetzt aber melden sich auch Christdemokraten, die Tegel auf Dauer offen lassen wollen. Zwar hat Parteichef Ingo Schmitt die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura, eine profilierte Kommunalpolitikerin, vor solchen Gedankenspielen gewarnt. Die aber beharrt: Tegel könne sehr wohl für kleine Flieger und die Flugbereitschaft bleiben. Wer aber „Flugbereitschaft“ sagt, meint eigentlich: Regierungsflughafen.



Noch mehr freilich als die Bequemlichkeit wiegt in der Bundespolitik inzwischen die Frage, was das kostet. Und da kommen von jenen, die über die Geldausgabe wachen, klare Stopp-Signale. Von Bonn aus habe man 24 Kilometer bis zum wartenden Flieger fahren müssen, wird erinnert, und auch Bayerns Staatsregierung habe keinen fußläufigen Flughafen, BBI in Schönefeld sei mithin durchaus zumutbar. Und wenn es eilt, gäbe es ja auch noch Hubschrauber.



Bei diesem Appell an die Vernunft ist noch ein weiteres Handicap von Tegel nicht benannt, das seit Jahren überaus lästig ist: Tegel ist einer der wenigen Millionenstadt-Flughäfen in zivilisierten Regionen dieser Welt, der nicht ans Schienennetz angeschlossen ist. Der Hohenzollernkanal im Süden und Westen hat, wegen der gewaltigen Kosten einer Untertunnelung, eine U-Bahnverbindung zum Flughafen zwischen der U 6 nach Tegel und der U 7 von Spandau ins Zentrum bislang verhindert. Sie ist nicht finanzierbar. Und auf diesem Gebiet hat ausnahmsweise sogar Tempelhof wirklich die besseren Karten als der Airport im Norden der Stadt.



http://www.tagesspiegel.de/meinung/arch ... 180952.asp

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