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 Betreff des Beitrags: Ausbau Hof-Plauen
BeitragVerfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 09:14 
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Registriert: Freitag 29. April 2005, 19:14
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Das Sorgenkind wird nicht im Stich gelassen



Nicht nur übereinander, sondern miteinander reden – das wollen verstärkt die Kreistagsfraktionen Hof und Wunsiedel der SPD. Die Mandatsträger trafen sich deshalb am Samstag zu einer gemeinsamen Fraktionssitzung in Hof. Dabei informierten sie sich zusammen mit Bundestagsabgeordneter Petra Ernstberger vor Ort auch über zwei Einrichtungen, an denen beide Landkreise finanziell beteiligt sind: das Automobiltechnikum im Zuliefererpark und den Flughafen Hof-Plauen.

HOF – Das erste ist ein Vorzeigeobjekt, das zweite ein Sorgenkind. Während die SPD-Fraktionsmitglieder bei ihrer ersten Station in Hof-Haidt erfreut zur Kenntnis nehmen konnten, dass das Automobiltechnikum für Forschung und Entwicklung bereits genutzt wird und den Großteil der Erwartungen erfüllt, drückt die Flughafen GmbH bekanntlich immer noch gewaltig der Schuh.



Deutlich wurde dies bei einer offenen Diskussionsrunde mit Geschäftsführer Klaus D. Hartmann. Deutlich machten beide Fraktionen dabei aber auch, dass sie den Ausbau des Flughafens befürworten.



Die Wichtigkeit des Flughafens für Betriebsansiedlungen sei nicht zu unterschätzen, erklärte der Vorsitzende der Wunsiedler Kreistagsfraktion, Heinz Martini aus Tröstau. Landrat Dr. Peter Seißer nannte vor allem die Anbindung an Frankfurt entscheidend für die Region, denn „Frankfurt ist der beste Knotenpunkt“.



Ganz ohne Bedenken, was die prognostizierte Auslastung des Flughafens angeht, waren auch einige SPD-Mandatsträger nicht. Mit großem Bekümmern habe er den Ausbau des Flughafens Leipzig-Halle und die Bemühungen um einen Ausbau in Karlsbad verfolgt, warf der ehemalige Landtagsabgeordnete Albrecht Schläger, Hohenberg/Eger ein. „Sind wir noch auf der sicheren Seite?“, wollte er wissen.



Geschäftsführer Hartmann konnte diese Bedenken zerstreuen. „Nürnberg und Leipzig spielen in einer anderen Liga“, erklärte er. „Sie fürchten vielmehr das Potenzial, das wir hier haben.“ Der Flughafen Karlsbad werde dagegen von Hof unterstützt, ein Partnerschaftsvertrag angestrebt. „Wenn ich den umarme, dann weiß ich, was er macht“, begründete dies Hartmann. Der Flugplatz Karlsbad lebe vom Bädertourismus, diene als Ziel für eintreffende Badegäste und besitze eine einzige Linie nach Moskau. Marktüberschneidungen würden weder von Hofer noch von tschechischer Seite gesehen.



Hartmann sprach stattdessen von „Gehirnwäsche“, der die Region in der Diskussion um eine Auslastung des Flughafens unterliege. „Im Umkreis von 40 Autominuten leben zwei Millionen Menschen“, machte er deutlich. „Chemnitz, Marktredwitz, Bayreuth – wir sind eine Region, das muss noch besser verkauft werden. Für einen Münchner hört dagegen Hof zehn Kilometer hinter der Stadtgrenze auf – da glaubt man einfach nicht, dass Westsachsen ein Markt für uns ist.“ Das Fazit des Geschäftsführers deshalb: „Mir ist um die Zukunft nicht bange.“ Für die Partner, mit denen die Flughafen GmbH zusammen arbeiten wolle, sei allerdings Planungssicherheit notwendig. „Die können wir jetzt noch nicht vermitteln“, bedauerte er. „Erst dann, wenn das Planungsfeststellungsverfahren in unserem Sinne ausgeht.“



Der Wunsiedler Landrat Seißer kritisierte in diesem Zusammenhang das Luftamt Nordbayern, dem er „nicht nur räumliche, sondern auch geistige Nähe zum Flugplatz Nürnberg“ vorhielt. Er zog einen Vergleich zum Straßenausbau: „Wenn man immer darauf geschaut hätte, ob Autobahnen auch befahren würden, hätten wir zum Beispiel nie die A 93 bekommen“, sagte er. „Verkehrswege dienen der Erschließung. Hier geht es um eine Erschließung der Luftwege.“



Seißer wies darauf hin, dass der Landkreis Wunsiedel die einzige Gebietskörperschaft gewesen sei, die sich von Anfang an mit einem Festbetrag am Flugplatz Hof beteiligt habe, obwohl er nicht auf dem Gebiet des Landkreises liege. Aktuell hält Wunsiedel fünf Prozent an der Flughafen GmbH, der Landkreis Hof 25 Prozent. „Das Risiko muss drin sein“, meinte Seißer auf Frage von Hartmut Schrenk, Rehau. „Wir sind mit einer Vorleistung eingestiegen, weil wir weiter denken.“ Das Gleiche gelte für das Automobiltechnikum, hier steuert der Landkreis Wunsiedel sieben Prozent bei.



Hagen Rothemund, Rehau, bezog sich auf Forderungen der Hofer Oberbürgermeister-Kandidatin Gudruns Bruns, FAB, die einen Verzicht auf den Ausbau und eine Umkehr zurück zum Regionalflughafen verlangt. „Ist das denn machbar?“, fragte er. Klaus D. Hartmann hatte darauf eine klare Antwort: „Entweder wir bauen aus oder wir machen zu“, erläuterte er die zwei Alternativen. Um den Flughafen in seiner bisherigen Form weiter zu betreiben, seien alleine Sanierungsmaßnahmen von zehn bis zwölf Millionen Euro notwendig. „Dies, ohne einen Euro dazu zu verdienen. Das ist wirtschaftlich keine Alternative.“



Heinz Martini zog schließlich ein gemeinsames Resümee. „Eine Schließung des Flughafens Hof-Plauen würde ein weiteres Abdriften der Region bedeuten“, erklärte er. „Beide Fraktionen stehen voll hinter Flughafen und Automobiltechnikum“, bekräftigte auch der Hofer Landrat Bernd Hering. „Das bestärkt uns darin, weiter zu arbeiten.“



Weiter gehen soll es nach dem ersten Anstoß auch mit der gemeinsamen Fraktionsarbeit. Die Hofer wollen noch heuer einen Gegen-Informationsbesuch im Landkreis Wunsiedel machen. Hering: „Wir setzen damit auch auf Transparenz.“ B.F.



http://www.frankenpost.de/nachrichten/r ... ?id=910620



Was man nicht alles für Unsinn erzählen muss, um in die Zeitung zu kommen. 8)


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