Mitteldeutsche Flughafen AG will Cochstedt-Integration prüfen
Leipzig/Halle. Die Mitteldeutsche Flughafen AG hat zurückhaltend auf die Überlegung des Landesrechnungshofes in Sachsen- Anhalt reagiert, den Flughafen Cochstedt in die Gesellschaft zu integrieren. Diese Frage werde unter streng wirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft, hieß es am Freitag in Leipzig. Zuvor war bekannt geworden, dass Sachsen-Anhalts Rechnungsprüfer dem Airport im Landkreis Aschersleben-Staßfurt kaum noch Chancen geben und sein Überleben nur unter dem Dach der Flughafen AG als möglich ansehen. Das Unternehmen ist die Dachgesellschaft der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden, an ihr ist
auch das Land Sachsen-Anhalt beteiligt.
Der etwa 30 Kilometer von Magdeburg entfernte frühere sowjetische Militärflugplatz Cochstedt wurde in den neunziger Jahren - mit Hilfe von 40 Millionen Euro Fördermitteln - für 60 Millionen Euro ausgebaut, ehe er 2002 Pleite ging. Im Vorjahr hatte die Landesregierung ihn zum Regionalflughafen für die Region Magdeburg erkoren, sie sucht seit
längerem Investoren. Bis 2008 sollen wesentliche Flugaktivitäten vom Flugplatz Magdeburg nach Cochstedt verlagert werden.
In einer Mitteilung des Rechnungshofes an das Wirtschafts- und Verkehrsministerium, aus der die "Mitteldeutsche Zeitung" am Freitag zitierte, heißt es, dass es grundsätzlich unwirtschaftlich sei, mehrere Flughäfen aus öffentlichen Mitteln dauerhaft zu unterstützen. Zwar seien bislang 60 Millionen Euro in Cochstedt investiert worden, doch es gebe
"begründete Zweifel", ob diese Investitionen ausreichten, um in absehbarer Zeit einen wirtschaftlichen Flugbetrieb aufnehmen zu können. Gelinge eine Integration in die Flughafen AG nicht, sei eine Schließung Cochstedts aus Kostengründen unumgänglich.
Der Vorstand der Mitteldeutschen Flughafen AG, Markus Kopp, hatte Ende 2006 ein Wachsen des Unternehmens um weitere Standorte in der Region nicht ausgeschlossen. "Luftverkehr macht nicht vor Landesgrenzen halt, so dass die Zusammenführung unter dem Dach der Holding sinnvoll sein kann", hatte er erklärt. Bei derartigen Überlegungen müsse jedoch die
Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen.
http://www.lvz-online.de/download/dokus ... hstedt.pdf