Ryanair vertagt nach Gerichtsentscheid Pläne für den Flughafen Lübeck
London/Lübeck (dpa) - Der irische Billigflieger Ryanair hat seine Pläne für die Einrichtung einer Basis am Flughafen Lübeck verschoben. Das kündigte das Unternehmen am Dienstag an. Es reagierte damit auf eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, das im Juli auf Grund grober Planungsfehler bei Naturschutzfragen den geplanten Ausbau des Flughafens gestoppt hatte. Die Einrichtung einer Basis in Lübeck würde laut Ryanair die Stationierung von vier Flugzeugen, zwei Millionen Fluggäste pro Jahr und rund 2000 neue Arbeitsplätze für die Region bedeuten.
Weil die geplante Expansion an einen Flughafenausbau - darunter die Verlängerung der Startbahn - geknüpft sei und dies nun in absehbarer Zeit nicht kommen werde, nehme man «zumindest derzeit» von einer Basis in Lübeck Abstand, hieß es. Welcher europäische Flughafen stattdessen in diesem Herbst den Zuschlag erhalte, werde noch im Verlauf der Woche bekannt gegeben. «Dort sollen dann über 100 Millionen US-Dollar in Form von stationierten Flugzeugen, neuen Strecken und Jobs investiert werden.»
Ryanair halte aber an Lübeck als Destination fest, sagte eine Sprecherin. Auch den Plan, dort eine Ryanair-Basis einzurichten, wolle man doch noch «in nicht allzu ferner Zukunft in die Tat umsetzen». Die schwarz-rote Landesregierung hatte nach der Gerichtsentscheidung die Planungen für Lübeck neu aufgerollt.
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