AIRPORTBILDER

Aufgeschoben - Airbus-Werft soll zunächst nur halb so groß wie geplant werden



16.3.2006, Frankfurt/Main (ddp-hes). Die neue Wartungswerft für den Riesen-Airbus A380 am Frankfurter Flughafen soll zunächst nur halb so groß wie geplant werden. Die Lufthansa will den Bau der Halle bis zur Inbetriebnahme 2008 auf 25 000 Quadratmeter begrenzen, bestätigte ein Sprecher der Fluglinie einen Zeitungsbericht. Die Airline will aber nach den Worten des Sprechers bis 2015 die maximale Kapazität ausschöpfen und die andere Hälfte in einem zweiten Abschnitt bauen. Angesichts der öffentlichen Kontroverse um die Werft und der Rodung von Bannwald dafür reagierten Gegnern der Riesenwerft entrüstet.



Geplant war eine Halle mit insgesamt 49 000 Quadratmetern Fläche, von denen 42 000 den eigentlichen Wartungszwecken vorbehalten sind. Die Lufthansa will dort ihre künftige A380-Flotte stationieren und warten. Am vorgesehenen Investitionsvolumen von 150 Millionen Euro ändere sich nichts, betonte der Lufthansa-Sprecher.



Die Rodung von 20 Hektar Bannwald sei «überhaupt nicht erforderlich» gewesen, kritisierte Grünen-Flughafenexperte Frank Kaufmann. Er warf der Lufthansa, aber auch der Flughafenbetreibergesellschaft Fraport, vor, sie hätten «ein abgekartetes Spiel vorgeführt, dem die Landesregierung allzu willig gefolgt ist». Kaufmann wertete die jetzige Ankündigung als «blanke Verhöhnung der Menschen rund um den Flughafen und eine vorsätzliche Eskalation der Auseinandersetzung». Zur Begründung verwies der Grünen-Landtagsabgeordnete auf die juristische Auseinandersetzung, die letztlich zugunsten der Halle ausgegangen sei. Jetzt zeige sich, dass «dieser Sieg ausschließlich massiven Fouls zu verdanken ist».



Mit Kritik reagierte auch SPD-Fraktionschef Jürgen Walter, dessen Partei den Ausbau befürwortet. Die Entscheidung der Lufthansa bedeute «einen weiteren Rückschritt beim Flughafenausbau». Damit würden auch Arbeitsplätze nicht im versprochenen Umfang entstehen, warnte Walter. Er forderte Ministerpräsident Roland Koch (CDU) auf, mit der Lufthansa zu sprechen. «Es ist unerträglich, wenn die Politik alle notwendigen Entscheidungen trifft, um einen solchen Bau zu ermöglichen, und dann ein Unternehmen seinen Teil der Verpflichtungen nicht einhält», sagte der SPD-Politiker. Die Ankündigung der Airline, den zweiten Teil der Halle später zu bauen, wertete Walter als «wackelig«. Auf eine solche Zusage könne man sich offenkundig nicht verlassen.



http://www.airliners.de/airports/nachri ... cleid=7934

_________________