Wöhrl droht LTU-Belegschaft mit dem Ende des Charterfliegers
8.5.2006, Dresden (ddp.djn). LTU-Aufsichtsratschef und Miteigentümer Hans Rudolf Wöhrl hält am harten Sanierungskurs bei der Charterfluggesellschaft fest und droht der Belegschaft bei Verweigerung erneut mit Konsequenzen. «Dann müssen wir ein anderes Programm fahren, denn dann gäbe es keine LTU mehr», sagte Wöhrl der in Dresden erscheinenden «Sächsischen Zeitung» (Dienstagausgabe). Das sei «eine logische Konsequenz des Marktes». LTU müsse in diesem Jahr 45 Millionen Euro einsparen. Ein Drittel davon solle von den Mitarbeitern kommen. Noch wehrt sich die Gewerkschaft gegen den Verzicht auf zwei Prozent Lohn und Weihnachtsgeld.
Der dba-Eigner kritisierte das «aggressive Vorgehen» der Lufthansa gegen kleinere Wettbewerber. Jetzt wolle der Billigflieger die Kranich-Airline zu niedrigeren Preisen zwingen. «Wer Leuten für den Flug Dresden-Düsseldorf und zurück 600 Euro abnimmt und nach unserem Einstieg Preise senkt, zeigt dass er zu teuer war», sagte Wöhrl. Auf die Frage, wohin die Entwicklung bei den Billigfliegern gehen werde, entgegnete Wöhrl: «Die Marktbereinigung läuft. Es werden zwei, drei Große überleben, dazu Anbieter wie wir.»
Der dba-Aufsichtsratschef zeigte sich zuversichtlich, dass der Börsengang von Air Berlin im zweiten Anlauf diese Woche klappt. Der Low-Cost-Carrier arbeitet seit einiger Zeit mit der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft zusammen.«Wir sind ähnlich strukturiert. Da bietet sich Zusammenarbeit - etwa im Internet - an», erläuterte Wöhrl. Allerdings gebe es «nur eine lose Kooperation, keine weiterführende Strategie». Eigene Börsenpläne hegt der Unternehmer mit der dba derzeit nicht. «Wir müssen nicht jetzt an die Börse. Aber gut möglich, dass es 2009 ein Thema wird, wenn das Gros unserer neuen Flieger kommt», sagte Wöhrl.
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