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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. August 2005, 15:03 
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Köln (Reuters) - Der Chef der Fluggesellschaft dba, Hans-Rudolf Wöhrl, hat die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit im laufenden Tarifstreit zu stärkeren Zugeständnissen bei Gehältern und Flugzeiten aufgefordert.



Beim heutigen Gehaltsniveau werde es für Fluggesellschaften in Deutschland sonst bald schwierig, noch einheimische Piloten zu beschäftigen, sagte Wöhrl der Nachrichtenagentur Reuters am Rande eines Touristik- und Luftfahrtkongresses in Köln. "Bei uns gibt es derzeit keine konkreten Pläne für so etwas", sagte Wöhrl. "Aber die Tendenz in der gesamten Branche wird ganz klar in diese Richtung gehen, wenn die deutsche Pilotengewerkschaft die Realität nicht erkennt und einlenkt."



Die dba will die Personalkosten um rund 20 Prozent senken, vor allem durch eine höhere Zahl von Flugstunden bei gleichen Gehältern. Bis Ende Juni hatten die dba-Piloten freiwillig auf 20 Prozent ihrer Gehälter verzichtet, um die Sanierung der Fluggesellschaft zu sichern.



Die Gespräche mit der Gewerkschaft seien sehr schwierig, sagte Wöhrl. "Die Vereinigung Cockpit und ihre Piloten müssen sich entscheiden: Wollen sie auch in Zukunft noch einen Job haben oder sollen irgendwann ausländische Piloten deren Platz einnehmen? Da ist eine gefährliche Anspruchshaltung, wenn Piloten in Deutschland in Spitzenpositionen sogar weit über 200.000 Euro im Jahr bekommen und nur noch an 70 oder 80 Tagen fliegen", sagte der dba-Chef. Bei dba verdient ein Pilot bis zu 160.000 Euro im Jahr.



VORBILD LKW-FAHRER



Angesichts des Kosten- und Preisdrucks in der europäischen Luftfahrt gehe er davon aus, dass in Deutschland schon bald aus dem Ausland geleaste Flugzeuge einschließlich Besatzung zu deren Tarifbedingungen zum Einsatz kommen, sagte Wöhrl. Ähnliches sei im Lkw-Transportgewerbe bereits Realität.



dba verfügt über 28 Flugzeuge, knapp die Hälfte davon sind von der deutschen Germania samt Besatzung zu niedrigeren Tarifen geleast. "Germania hat ein vernünftiges Kostenniveau", nannte der dba-Chef das Vorbild. Germania-Eigner Hinrich Bischoff war nach nur wenigen Monaten als Anteilseigner bei dba wegen der hohen Pilotengehälter und der starken Stellung der Gewerkschaft wieder ausgestiegen.



Zurzeit sitzen dba-Piloten im Jahr gut 650 Stunden am Steuerknüppel. Gesetzlich zulässig sind 900 Flugstunden. "In diese Richtung müssen wir uns bewegen und deutlich über 700 Flugstunden kommen", ergänzte ein dba-Sprecher.



Wöhrl hatte die ehemalige Deutsche BA vor zwei Jahren für einen Euro und gegen rund 100 Millionen Euro Sanierungsbeihilfe von British Airways übernommen. Mittlerweile ist dba wieder an der Gewinnschwelle.



Erst wenn dba die Kosten deutlich reduziert habe, könne es Gespräche über einen Investor oder über einen Börsengang geben. Diese Frage stelle sich aber erst in zwei drei Jahren wieder, wenn die dba eigene Flugzeuge kaufen wolle, sagte Wöhrl.







© Reuters 2005. Alle Rechte vorbehalten.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. August 2005, 15:09 
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tri-star hat geschrieben:
VORBILD LKW-FAHRER



Angesichts des Kosten- und Preisdrucks in der europäischen Luftfahrt gehe er davon aus, dass in Deutschland schon bald aus dem Ausland geleaste Flugzeuge einschließlich Besatzung zu deren Tarifbedingungen zum Einsatz kommen, sagte Wöhrl. Ähnliches sei im Lkw-Transportgewerbe bereits Realität.




Na mal Vorsicht, das das nicht nach hinten losgeht. Das kann nämlich schnell die selbe Unfalldichte wie bei den achso billigen LKW-Fahrern nach sich ziehen. Klar kommt es da auf den Einzelfall an. Aber denken wir mal an die viele LKW aus Osteuropa die mit abgefahrenen Reifen und übermüdeten Fahrer unterwegs sind. Sicher ist das Sicherheitsniveau im Luftverkehr noch etwas höher, aber der Schritt dorthin ist nicht weit.


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BeitragVerfasst: Freitag 26. August 2005, 09:57 
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Ich weiß zwar nicht wie das bei anderen Airlines ist, aber 650 Stunden im Jahr? Das sind umgerechnet ca. 16,25 Wochen arbeiten ohne Wochenende bei einer Arbeitszeit von ca. 8 Stunden pro Tag, 40 Stunden die Woche. Ich habe das mal auf einen normalen Arbeiter umgerechnet. Sicherlich nicht direkt vergleichbar. Nur bin ich der Meinung, dass 700 Flugstunden auch nicht schaden würden. Insofern kann ich Wöhrl schon verstehen.


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