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Dba ordert 40 Boeings - und kann fünf bezahlen
Die dba schiebt die schon lange geplante Erneuerung ihrer Flotte an. Wie der Eigner Hans-Rudolf Wöhrl bekannt gab, kauft der Billigflieger 40 Boeing 737-Modelle mit einem Listenpreis von 1,7 Milliarden Euro. Die Finanzierung ist noch weitgehend unklar.
München - Die Flieger der Typen 737-700 und 737-800 sollen zwischen 2008 und 2010 geliefert werden, teilte die dba mit. Man bemühe sich aber um einen noch früheren Lieferstart ab 2006. Derzeit verfügt die dba nach eigenen Angaben über 29 geleaste Jets. Wie viele Maschinen zur Flotte tatsächlich dazukommen und wie viele lediglich ersetzt werden sollen, ist derzeit offen. Wöhrl sagte aber: "Wir wollen weiter wachsen."
Der Listenpreis belaufe sich auf 54 Millionen Dollar pro Maschine, so die Mitteilung weiter. Flugzeugbauer gewähren aber in der Regel üppige Rabatte auf den Listenpreis. Die Finanzierung der ersten fünf Flugzeuge sei sichergestellt, hieß es. Zur Finanzierung der restlichen Flugzeuge werde weiterhin ein Börsengang geprüft.
Zunächst müsse die Gesellschaft in ein AG umgewandelt werden, sagte Wöhrl. Dies solle im März 2007 abgeschlossen werden. "Daher ist 2007 der erste mögliche Zeitpunkt für einen Börsengang."
Die dba hatte wegen ihrer dünnen Kapitaldecke Anfang des Jahres den Germania-Eigner Hinrich Bischoff als Investor ins Haus geholt. Bischoff hatte sich aber rasch mit Wöhrl und den dba-Geschäftsführern entzweit und bald wieder von seinen dba-Anteilen getrennt. Nach dem Tode Bischoffs am Freitag soll Germania nun vom dba-Rivalen Air Berlin weitergeführt werden. Wöhrl sagte heute, die dba benötige für den derzeit laufenden Betrieb keinen Partner.
Warum Airbus leer ausgeht
Über den Auftrag sei auch mit dem europäischen Flugzeugbauer Airbus verhandelt worden, teilte Wöhrl weiter mit. Für Boeing Chart zeigen hätten aber die "hervorragenden Erfahrungen" der dba mit der 737-300 und der Ruf der 737 "als zuverlässiges Arbeitspferd gerade im Kurzstreckenverkehr" gesprochen. Die neu bestellten Maschinen bieten Platz für bis zu 149 beziehungsweise bis zu 189 Passagiere.
Wöhrl verwies darauf, dass Piloten und Techniker der Fluglinie über Erfahrung mit den Boeing-Fliegern verfügten. "Dieses Know-how ginge bei einer Flottenumstellung bedauerlicherweise verloren." Zudem hätte eine Umstellung auf Airbus-Maschinen zusätzliches Geld gekostet. "Unser Verbleiben bei Boeing spart viel Geld."
Ab März 2006 werde die Fluglinie auch Paris ansteuern, hieß es weiter. Im Winterflugplan würden in Deutschland die Strecken Stuttgart-Hannover und Düsseldorf-Hamburg neu aufgenommen. 95 Prozent der dba-Flüge sind innerdeutsche Verbindungen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,384842,00.html
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Die erwartete strategische Entscheidung. Wird auch Zeit, da die F100 und 733 schon eine Menge Kilometer hinter sich haben. Es überrascht mich auch nicht, dass es keine Zusammenarbeit mit AB gibt, da beide schließlich komplett andere Zielgruppen haben. Bleibt nur noch die Frage der Finanzierung, aber ich halte Whörl für fähig genug, Investoren zu finden bzw. Geld aufzutreiben.